Herren erwischen einen rabenschwarzen Tag

Eine hohe Niederlage gab es für die Friedberger Handballer bei HT München. Die Begegnung in der Bayernliga sah ein 27:48 (10:26) Endergenis. Nach einem gebrauchten Tag bleibt der TSV ohne Zähler am Tabellenende der Südstaffel.

HT München hatte letzte Woche gehörig aufhorchen lassen mit einem Sieg gegen den VfL Günzburg, dem Absteiger aus der Dritten Liga. Friedberg war gewarnt, besonders die offensive Abwehr der Oberbayern, welche ihren Gegner sehr früh beim Spielaufbau stören will, musste beachtet werden. Der Friedberger Plan, mit dieser Herausforderung umzugehen, funktionierte jedoch am Samstag nicht.

Diese Partie ging nur in eine Richtung. Friedberg war von Beginn an unterlegen und kam mit der defensiven Aufstellung des Gegners nicht zurecht. Viele Ballverluste führten zu Gegentoren über den Gegenstoß. Aus dem Positionsspiel kam nicht allzu viel, meist fehlte es dem TSV einfach an der Zeit, um seinen Aufbau zu finden.

Nach sieben Minuten und dem 3:5 zog München unaufhaltsam weg. Friedberg half mit vielen einfachen Fehlern aber gehörig mit. Fehlpässe, einfache Konzentrationsprobleme, die fehlende Bereitschaft, nach einem Ballverlust zurückzulaufen: All das kam gegen einen stark aufspielenden Gegner zusammen. Gute 15 Minuten später lag der TSV bereits mit 7:21 hinten.

Friedberg konnte die Begegnung eigentlich schon zur Pause abhaken. Das 10:26 war ein niederschmetternder Zwischenstand. Die junge Friedberger Mannschaft hatte nichts zu bestellen.

In diesem Sinne ging es auch nach der Pause weiter. Weiterhin waren einfache technische Fehler und viele Fehlwürfe an der Tagesordnung.

Das 13:34 nach 40 Minuten und das 18:41 nach 50 verdeutlichten die Kräfteverhältnisse an diesem Tag sehr eindeutig. Ausgerechnet der erfahrene Spieler Aleksandar Gugleta ließ sich nach 54 Minuten noch zu einer Dummheit hinreißen: Beim Stand von 22:43 erregte ihn eine korrekte Entscheidung der Schiedsrichter derart, dass er sich in eine aufgeheizte Diskussion mit diesen verwickeln ließ. Da er dabei einem Referee auf die Hand schlug, gab es für ihn die blaue Karte und eine Sperre von fünf Spielen. Die Partie endete schließlich mit einem 27:48 (10:26) Endstand.

„Ich bin fassungslos, dass sich ein so erfahrener Spieler wie Alex zu so einem Verhalten hinreißen lässt“, sagte Trainer Andreas Dittiger. „Das geht nicht, da gibt es keine Diskussionen. Aber das passt zu diesem Handballtag. Ich muss mir ernsthaft die Frage stellen, ob die Spieler an diesem Tag überhaupt mental bereit waren für ein Spiel in der Bayernliga. Es hat uns an allem gefehlt, auch am Einsatz und der richtigen Einstellung. Dieses miserable Spiel darf uns jetzt aber nicht in den Köpfen stecken bleiben, wir müssen das schnell abhaken und uns konzentriert auf die nächste Aufgabe vorbereiten.“

München bleibt ohne Punktverlust an der Tabellenspitze der Bayernliga, Friedberg hingegen hat noch keinen Zähler auf seinem Konto und steckt im Tabellenkeller fest. Am nächsten Samstag kommt Anzing nach Friedberg, die einzige andere noch punktlose Mannschaft.


Murgg; Fieger; Okyere (1); Braun (1); Wanie D. (1/1); Geisreither (2); Wanie H.; Newel (2); Cada (1); Bauer (9/4); Schiechtl (2); Weigl (5/1); Gugleta (3); Prechtl.


Domenico Giannino