Die Friedberger Erste hat beim SV Anzing knapp mit 24:26 (13:13) verloren. Die
ersatzgeschwächten Handballer waren bis in die Schlussminuten aber ebenbürtig.
Joachim Murgg kehrte nach überstandener Verletzung zurück in den Kasten, dafür musste
Raffael Karl weichen. Kilian Weigl und Lukas Geisreither waren von ihrer Erkrankung
rechtzeitig genesen, hatten aber wenig trainiert. Nur Benni Bauer wurde nicht rechtzeitig fit,
der junge Spielmacher verpasste die Partie erkrankt. Dazu fehlte auch noch Alex Gugleta mit
Knieproblemen, ihm könnte ein längerer Ausfall drohen.
Defensiv machte der TSV vor der Pause viel richtig. Die aggressive Abwehr zwang die
Anzinger dazu, sich viele schwierige Würfe zu nehmen. Diese waren dann oft eine sichere
Beute für die Friedberger Torhüter.
Doch der TSV konnte offensiv kein Kapital aus der guten Abwehr schlagen. Immer wieder
rannten sich die Herzogstädter an der weit herausgerückten 3-2-1- Formation der Gastgeber
fest. Sie kamen nicht in Bewegung, sondern ließen sich auf Zweikämpfe gegen die
Abwehrspieler ein, darum entwickelten sie nur wenig Torgefahr.
Die Partie wurde daher von den beiden Abwehrreihen dominiert. Über Zwischenstände von
7:7 und 10:9 ging es mit einem leistungsgerechten 13:13 in die Kabinen. Friedberg war im
ersten Durchgang keinesfalls schlechter.
Doch der Start in die zweite Hälfte missriet komplett. In den ersten zehn Minuten ging gar
nichts zusammen. Zudem sah Daniel Okyere noch direkt Rot. Nur zwei Treffer gelangen dem
TSV bis zur 40. Minute, viele unvorbereitete Abschlüsse taten weh. Defensiv fehlte zunächst
der Zugriff, das 15:21 erzwang eine Auszeit.
Der TSV veränderte seine Defensivformation, damit kam der SV gar nicht zurecht. Bald hatte
Friedberg wieder mehr vom Spiel, die Abwehr eroberte mehrere Bälle und leitete einfache
Tore über den Gegenstoß ein.
Nach dem 17:22 machte Friedberg defensiv viel richtig. Fast sechs Minuten ohne Gegentor
brachten den 22:22 Ausgleich. Friedberg war jetzt komplett wieder drin im Spiel. Anzing
hatte weiterhin Probleme mit der Friedberger Defensive. Nach dem 24:24 gut vier Minuten
vor dem Ende war der TSV dann sogar noch zweimal im Angriff, doch das erlösende
Führungstor wollte einfach nicht fallen.
Drei vergebene Siebenmeter halfen nicht dabei, endlich den ersten Saisonsieg einzufahren.
Stattdessen traf Anzing selbst per Strafwurf zum 25:24. Friedberg schaffte es nicht mehr,
einen weiteren Treffer zu erzielen. Ein weiteres Tor ganz spät brachte dem TSV eine knappe
und unglückliche 24:26 (13:13) Niederlage ein.
Trainer Andreas Dittiger zog folgende Bilanz: „Wieder einmal haben uns zehn Minuten, in
denen wir nicht auf dem Niveau der übrigen 50 gespielt haben, das Spiel gekostet. Der
schwache Start in die zweite Hälfte hat uns sehr weh getan. Am Ende waren wir aber wieder
in Schlagdistanz, nur haben wir dann das Führungstor verpasst. Die Vorstellung macht aber
viel Mut, wir müssen es nur endlich schaffen, diese richtig schwachen Phasen abzustellen, in
denen wir sehr viele Fehler machen.“
Murgg; Fieger (1); Okyere (3); Braun (1); Wanie (3); Geisreither (3); Newel (6/2); Dittiger;
Cada (1); Schiechtl (2); Weigl (1); Prechtl (3).
Domenico Giannino