Zeitungsbericht zur Ankündigung des BHV bzgl. Saisonunterbrechung

Am Donnerstag hat der Bayrische Handballverband BHV auf die Pandemie-Lage reagiert und die Saison unterbrochen


Die Pause soll bis zum 9. Januar andauern, sie gilt für alle Altersklassen und Ligen im Bundesland. 

Dazu hat das Präsidium des Verbandes ein Rundschreiben an die Vereine veröffentlicht. Darin bitten die Unterzeichner, unter ihnen Präsident Georg Clarke, alle bestehenden Impfangebote zu nutzen und sich für die Zukunft auf die Befolgung der 2G+- Regel einzustellen. Zudem macht der BHV den Vereinen ein Angebot, sie auch finanziell dabei zu unterstützen, dass Offizielle und Übungsleiter*innen besser die geltende 2G+ - Regel befolgen können. Zudem weist der Verband darauf hin, dass in Landkreisen mit einer Inzidenz unter 1000 der Trainingsbetrieb weiterhin möglich ist, wenn die 2G+-Regel befolgt wird. 

Trotzdem ist diese Nachricht, so wenig überraschend sie angesichts der aktuellen Lage auch kommen mag, eine herbe Enttäuschung für alle Freunde des Handballsports. „Wir hatten es schon befürchtet, dass der Spielbetrieb pausieren muss“, sagte Andreas Dittiger, der Trainer der Friedberger Bayernligamannschaft. „Wichtig für uns ist, dass der Trainingsbetrieb weiter gehen kann, denn niemand will wieder zurück zum Online – Training gehen. Laut dem Spielplan verpassen wir jetzt erst einmal nur die Begegnung gegen Rimpar. Aber die Sorge bleibt, dass die Pause verlängert wird oder sogar wieder alles abgebrochen werden muss. Das haben wir aber nicht in der Hand. Wir trainieren in Präsenz weiter, solange es geht, und hoffen, dass wir schon bald auch wieder Handball spielen dürfen.“ 

Simone Neumeier, die Abteilungsleiterin der Friedberger Handballer, will den Trainingsbetrieb ebenfalls so lange wie möglich aufrechterhalten: „Dabei denke ich vor allem an unsere jüngeren Sportler und Sportlerinnen. Denn für die ist der körperliche Ausgleich besonders wichtig, und auch die sozialen Kontakte und Erlebnisse im Teamsport Handball sind wertvoll. Natürlich werden wir alle Vorgaben des Verbandes und der Politik befolgen, aber solange wir trainieren dürfen, machen wir das auch. Darum haben wir für den Sonntag mit unseren Trainern ein digitales Treffen vereinbart. Da werden wir gemeinsam die Wege entwickeln, mit denen wir, solange es geht, auch für die Kinder und Jugendlichen bei uns das Training weiterführen können.“

Auch Julia Rawein, die Trainerin der Kissinger Damen, will den Fokus darauf legen. „Immerhin ist es nicht so schlimm wie im Frühjahr, als wir gar nicht mehr in die Hallen durften. Jetzt sind die Engpässe aber die Tests für die Trainer und die Aktiven, denn da fehlt es uns noch an detaillierten Informationen von Seiten des Verbandes. Wie sieht die Finanzierung aus, in welchem Umfang unterstützt uns da der BHV? Gelten Tests, die bei der Arbeit oder in der Schule gemacht wurden, oder müssen wir uns selbst vor Ort nochmals testen? Zu diesen wichtigen Fragen fehlen uns gerade noch Informationen. Ich bin dabei, ein digitales Treffen mit unseren Übungsleitern zu organisieren, um zumindest den Trainingsbetrieb für die Kinder und Jugendlichen effizient zu organisieren. Angenehm ist die Situation nicht, denn jetzt müssen wir auch unser 2G+ - Konzept, das wir gerade erst entwickelt hatten, wieder umwerfen und von vorne beginnen. Und natürlich ist auch im Hinterkopf die Angst, dass es im Januar nicht weiter gehen kann und sich die Zwangspause verlängert. Aber jetzt steht erst einmal viel Organisatorisches an und wir müssen ja auch noch auf genauere Informationen warten von Seiten des Verbandes.“

Noch bleibt dem Sport ein voller Lockdown erspart, denn in den Landkreisen der Region liegen die Inzidenzen noch unter 1000, was diesmal ja die Grenze dafür darstellt. 2G+ ist ein großer Mehraufwand für die Vereine, noch fehlen den Verantwortlichen aber genauere Informationen dazu, welcher Test wann gilt und wie genau die versprochene finanzielle Unterstützung des Verbandes funktionieren soll. 

Wichtig ist aber, dass vor allem für die jungen Handballer die Hallen weiter offen bleiben dürfen und sie zumindest noch, mit Abstrichen und unter strengen Vorgaben, sich zum Training treffen können. So bleiben zumindest diese sozialen Kontakte für die jungen Sportler bestehen. Reines Training ohne einen Wettbewerb, für den man sich anstrengt und vorbereitet, ist zwar nicht ideal, aber immerhin besser als ein komplettes Hallenverbot für jeden Sportler so wie im Winter und Frühjahr. 


Domenico Giannino