Die Friedberger Erste weiß weiterhin zu überraschen. Am Samstag besiegten die Handballer
den Spitzenreiter der Landesliga Süd aus Anzing zu Hause mit 27:24 (14:9).
Zuletzt gab es für die Fans der Handballer ein Wechselbad der Gefühle. Nach einer Packung
im Derby gegen Haunstetten Anfang Januar holte sich der TSV die nächsten beiden Spiele,
ehe es beim Drittletzten Unterpfaffenhofen-Germering vor Wochenfrist die nächste hohe
Pleite gab.
Am Samstag kam der SV Anzing in die TSV– Halle, der Mitabsteiger aus der Bayernliga und
der aktuelle Spitzenreiter. Trotz der guten sportlichen Ausgangsposition hatten die Oberbayern
aber vor dem Spiel den Trainer getauscht. Laut der Homepage des SV waren unterschiedliche
Vorstellungen und Prioritäten der Grund für die Trennung von Bob Zermani. Am Samstag war
Markus Böhner, früher bei der TG Landshut, in der Verantwortung.
Friedberg hielt gut dagegen, vor allem in der Abwehr passte es sehr gut am Samstag. Bis zum
9:9 nach 22 Minuten war die Partie aber relativ torarm, erst in der Schlussphase der ersten
Hälfte konnte Friedberg seine Abwehrstärke auch in eine immer deutlichere Führung
ummünzen.
„Anzing ist dann immer wieder am überragenden Torhüter Vinzenz Altenweger gescheitert,
der viele freie Würfe rausgenommen hat“, freute sich Trainer Udo Mesch. „Taktisch haben
wir gute Lösungen gefunden, unser Plan war klar und wurde von den Jungs auch
ausgezeichnet umgesetzt. So haben wir bis zur Pause nur neun Treffer kassiert gegen den
Spitzenreiter, das legte den Grundstein für den späteren Heimsieg.“
Denn zur Pause lagen die Gastgeber bereits mit 14:9 in Front. Im zweiten Durchgang spielten
sie dann aber eine doppelte Überzahl nicht gut aus, das führte nach einem 16:13 sogar zum
16:16 Ausgleich.
„Doch dadurch haben die Jungs nicht den Kopf verloren und sich danach Stück für Stück
wieder abgesetzt“, sagte Mesch. „Die 13 Tore des überragenden Lasse Rehmeyer haben uns
dabei natürlich sehr geholfen. Aber auch das grundlegende Selbstvertrauen im Team und die
weiterhin ausgezeichnete Abwehr haben ihren Teil dazu beigetragen. Respekt vor dieser
abgezockten Vorstellung! Hoffentlich können die Jungs diesen wichtigen Sieg heute Abend
gebührend feiern.“
Denn nach dem 17:17 Mitte des zweiten Durchgangs machte Friedberg wieder defensiv sehr
viel richtig. Nur zwei Gegentore in den nächsten knapp zehn Minuten sorgten für eine 23:19
Führung. Altenweger wehrte in dieser Phase auch zwei Strafwürfe ab. So kam Friedberg mit
einem 26:22 in die letzten Minuten, auch eine direkte rote Karte für Paul Thiel kurz vor
Schluss warf die Handballer nicht mehr aus der Bahn.
Sie sicherten sich mit dem 27:24 (14:9) Heimsieg zwei ganz wichtige Zähler in der
Landesliga Süd. Damit bleien sie zwar weiterhin auf Rang sechs, erhöhen aber den Abstand
zu den unteren Plätzen. Am nächsten Samstag geht es zum Letzten nach Dachau.
Altenweger; Fieger; Okyere (2); Schmid; Braun (2); Newel (1); Häusler; Günther (2); Maas;
Thiel (2); Fuchs (3/1); Rehmeyer (13/4); Cada; Prechtl (2).
Domenico Giannino