Nichts ist es geworden mit einem erfolgreichen Jahresauftakt für die Friedberger Handballer.
Am Samstag waren sie zu Hause im Derby gegen Haunstetten komplett chancenlos. Die
Gäste entschieden ein einseitiges Spiel klar mit 19:32 (11:19) für sich.
Haunstetten hatte seinen Spielmacher Alexander Horner reaktiviert, nachdem der Absteiger
aus der Bayernliga bis zur Mitte der Hinrunde in den Abstiegskampf geraten war. Horner war
ursprünglich als Trainer in die Saison gegangen, jetzt trainiert Lorenz Hartl das Team. Horner
lenkt dafür wieder das Haunstetter Angriffsspiel. Haunstetten gewann sechs der letzten acht
Spiele und hat seit dem Samstag den TSV Friedberg im Klassement der Landesliga überholt.
Denn die Handballer aus der Herzogstadt erwischten einen gebrauchten Tag. Der Rückraum
fand nie ein Mittel gegen die offensive Haunstetter Abwehr. In einer vollgepackten TSV-
Halle am Dreikönigstag sahen die Zuschauer, wie Haunstetten scheinbar mühelos wegziehen
konnte. Nach dem 4:6 in der zehnten Minute ging gar nichts mehr zusammen beim TSV, der
früh zwei Siebenmeter vergab und nie ins Spiel hineinfand.
Haunstetten nutzte die vielen Ballverluste und Abstimmungsprobleme gut aus und zog schnell
auf 10:4 weg. Das 14:7 nach 20 Minuten nahm dem Derby erst einmal die Spannung. Hinten
hatte Friedberg keine Mittel gegen den Spielwitz und die Übersicht von Horner, vorne liefen
sich die Gastgeber immer wieder an der offensiven Abwehr des Gegners fest. Nur das Spiel
über den Kreis klappte gelegentlich, von Außen und aus dem Rückraum war der TSV jedoch
komplett ungefährlich. Nach dem 8:18 nach 25 Minuten hatte Trainer Udo Mesch genug
gesehen: Er nahm Horner durch eine Manndeckung aus der Partie. Damit verkürzte der TSV
den Rückstand bis zur Pause immerhin auf 11:19.
Doch der Start in den zweiten Durchgang ging gründlich schief. Friedberg war gedanklich
noch in der Kabine, mehrere leichte Fehler schenkten den Gästen das 22:11. An eine Wende
war schon jetzt nicht mehr zu denken. Diese Friedberger Mannschaft kam nämlich offensiv
nie in Tritt. Zahlreiche Fehlpässe, kein Druck aus dem Rückraum, Konzentrationsfehler beim
Abschluss: Das erste Spiel des neuen Jahres für die Herzogstädter war kein glanzvolles.
„Wir können uns nur entschuldigen für diesen miserablen Auftritt“, sagte Trainer Udo Mesch.
„Ich habe jetzt direkt nach dem Spiel noch keine Erklärung für so einen schwachen Auftritt.
Das war phasenweise grausam. Niemand hat sich an die taktischen Vorgaben gehalten. So
kann man natürlich nichts holen in der Landesliga.“
Schon bald ging es nur noch um die Höhe des Haunstetter Sieges. Lichtblickte bei Friedberg
waren der engagierte Auftritt von Hugo Häusler und die starken Paraden von Torwart Raphael
Karl, der zumindest Schlimmeres verhinderte.
Über Zwischenstände von 14:23 und 16:28 ging das Derby seinem Ende entgegen. Krach
machte am Ende nur noch die große Fangemeinde der Mannschaft aus dem Augsburger
Süden. Diese konnte schließlich einen verdienten 32:19 (19:11) Auswärtssieg bejubeln.
In der Landesliga sind die beiden Teams jetzt punktgleich, Haunstetten hat jetzt aber den
besseren direkten Vergleich. Nach der dritten Niederlage in Folge muss der TSV Friedberg
langsam aufpassen, um nicht noch weiter gen Tabellenkeller abzurutschen.
Altenweger; Karl; Okyere; Schmid; Braun (4/4); Newel (2); Häusler (4/1); Thiel (1); Günther
(6); Fuchs; Cada; Rehmeyer (1); Schiechtl (1); Prechtl.
Domenico Giannino